Als wir am nächsten Morgen in Nebel, Niesel sowie Kälte erwachten, war ich sehr froh, den gestrigen Tag für die Wanderung genutzt zu haben und Wolfi freute sich, sich noch einmal eingemummelt in seiner Decke umdrehen zu können, da er bereits am Vorabend geduscht hatte und das nun nicht tun brauchte… Ein sehr netter gebürtiger Jenenser (wissen den Namen mal wieder nicht…), den wir zusammen mit seiner ebenfalls sehr netten Chemnitzer Frau am Vorabend kennen gelernt hatten, hatte bereits gestern schon einen interessierten Blick in unser vollausgestattetes bzw. -gestopftes Auto mit Bett geworfen und fragte Wolfi nun grinsend, ob die Nacht darin sehr kühl gewesen wäre… Er hatte tatsächlich gut Lachen, denn er war mit seiner Frau sowie dem zehnmonatigem Nachwuchs für dreieinhalb Wochen auf Neuseelandtour und hatte sich dafür einen Luxuscamper mit Heizung und allem Drum und Dran gegönnt! Wir haben die beiden am Abend zuvor in der Küche kennen gelernt und sie erinnerten uns sofort an unseren Cousin und dessen Frau aus Dresden, nicht nur des ähnlich klingenden chemnitzschen Dialektes wegen Haben uns sehr nett mit den beiden unterhalten und mussten mit dem Duft ihrer guten deutschen Hausmannskost an unseren Klamotten und vielleicht ein wenig Neid darauf ins Autobettchen gehen.
Nach einem gemütlichen Frühstück inklusive Aufwärmung in der Küche machten wir uns wieder auf, ließen den Nationalpark mit seinen Vulkanen, auf die wir wegen des Nebels trotz Rückfahrt bei Tageslicht keinen Blick mehr werfen konnten, hinter uns. Zu dem Vulkan Mt. Ngauruhoe, über den wir bereits im letzten Artikel inklusive Fotos berichtet haben, möchten wir hier noch kurz Informationen ergänzen. Besonders Herr der Ringe Fans dürften diese interessieren, wurden sie uns doch als trotz Neuseeland-Reise bisher Nicht-Herr-der-Ringe-Gucker erst im Nachhinein bewusst: Mt. Ngauruhoe nimmt im Film als Schicksalsberg und im Buch als Mt. Doom eine zentrale Rolle ein. Der Tongariro Nationalpark stellt das düstere Reich Mordor dar. Als wir von der Bergkante über dem Skigebiet den Vulkan fotografierten, hatten wir, ohne es zu wissen, angeblich genau die Ansicht einer Filmszene! Vielleicht erkennt es ja einer von euch auf den Fotos wieder?
Erneut machten wir Zwischenstopp in Turangi, denn wir hatten in Erfahrung gebracht, dass der durchfließende Tongariro River an dieser Stelle für seine Forellen-Angelgründe weit bekannt war! Nirgendwo sollte es einfacher sein, eine zu bekommen! Also warf Wolfi unter Belächelung der anderen Angler (zum Glück wussten die nicht, dass er gar keine Lizenz besaß) seine kleine Angel mit spärlichem Toastbrot am Haken neben den professionellen Ruten mit extra Forellen-Ködern aus und es dauerte gar nicht lang bis ein großer Stein am Haken anbiss Wolfi überließ dem Stein den Haken und wir fuhren weiter nach Taupo, das wir vor wenigen Tagen erst so überstürzt verlassen hatten. Im Regen schlenderten wir durch die Straßen, kauften Essen ein, das weniger schwer als Stein im Magen lag, und verließen auch dieses Mal wegen des Wetters doch relativ zügig wieder die Stadt am Lake Taupo, in dessem klaren Wasser wir nun nicht gebadet hatten! Über denselben Highway, welchen wir für die Hinfahrt genutzt hatten, ging es zurück nach Rotorua. Hier trieb sich auch Jelle gerade rum, mit der wir uns sogleich auf ein Eis in unserem guten, alten Regentag-McDonalds verabredeten. Wieder schlug bei Einfahrt in die Stadt der Schwefelduft in unsere Nasen, wieder nur Regen in Rotorua! Einige Stunden saßen wir auf unseren Stammplätzen im McDonalds mit der lieben Jelle. Wir freuten uns sehr sie wiederzusehen, unterhielten uns über unsere Reisepläne und das bisher Erlebte und luden nebenbei gleich neue Fotos in die letzten zwei Artikel (Angucken!)
Schnell verging die Zeit während der Regen standhaft blieb… Gegen Sieben verabschiedeten wir uns von Jelle, unserem McDonalds sowie Rotoruas Gerüchen und fuhren in Richtung Whakatane, Bay of Plenty. Nach wenigen Kilometern entdeckten wir einen kleinen Bäckershop, der geschlossen hatte, aber uns eine tolle Überdachung für ein Abendbrot im Trocknen bot und wir genossen dort leckere, selbstgemachte Sandwiches: hauchdünn geschnittener Kochschinken mit Salat, sauren Gurken, verschiedenen Soßen und Käse auf echt tollem türkischen Brot! Bis auf den letzten Krümel aßen wir auf
Vielleicht lag es ja daran, dass sich plötzlich sogar die abendliche Sonne aus ihrem Regenwolkenversteck herauswagte und der Himmel aufklarte…
80km legten wir noch zurück, im Dunkel vorbei an Seen und Wäldern bis endlich wieder Küste in Sicht kam! Wir freuten uns sehr über den Anblick des Meeres und der Sterne darüber. Das war uns doch irgendwie vertrauter als die bergige Gegend im Landesinneren, sind scheinbar eher Meertypen In einem Dorf namens Ohope, gleich hinter Whakatane, fanden wir einen Traum-Parkplatz! Kaum öffneten wir die Türen wurden wir angenehm überrascht von der viel wärmeren Seeluft, dem tollen Klang der brechenden Wellen und dem Sternenfunkeln über dem Pazifik! Ja, die Vulkanberge waren klasse und wir würden sofort wieder hinfahren, aber genau das hier war unsere einfach Rundum-Wohlfühlumgebung und wir freuten uns sehr, endlich wieder an so einem Platz einzuschlafen, nachdem wir noch gemütlich eine tolle Reportage über das Great Barrier Reef am Laptop mit Bierchen geschaut hatten…
Heute morgen ging die Sonne im Seitenfenster rechts hinten auf, das Aufstehen gestaltete sich ganz leicht und noch vor dem Frühstück unternahm ich einen kleinen Strandspaziergang. Einige Vorbeiziehende grüßten uns am Frühstückstisch mit Meerblick und Wolfi nahm soeben ein Meerbad. Wenn er fertig geduscht hat (Luxustoilettenhaus ), werden wir uns Whakatane anschauen und uns entlang der Küste nach Osten hangeln. Unser großer Landabstecher über Taupo und den Nationalpark brachte uns eigentlich schon sehr nah an Wellington und wir hätten von dort eine viel leichtere Fahrt bis in den Süden gehabt. Doch haben wir uns entschlossen, wieder die komplette Strecke bis Rotorua zurückzufahren, um von dort über die Bay of Plenty den längeren und angeblich auch sehr verlassenen Weg per Highway 35 bis ans Ostkap zu nehmen. Wir sind nun seit einem Monat und zwei Tagen in Neuseeland, haben viel erlebt und gesehen, haben Zeit für und Lust auf mehr, warum also nicht?
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